Das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg hat zum 1. Dezember seine Zuschüsse für das sogenannte APG-Service-Taxi verdoppelt. Dabei werden Menschen, die eine Zeitkarte für den ÖPNV im Landkreis Würzburg besitzen, Teile ihrer Taxifahrt zwischen 0 und 5 Uhr erstattet, wenn sie ein solches APG-Service-Taxi nutzen. Für eine Taxifahrt, die zurzeit zwischen 16 und 20 Euro kostet, gibt es ab jetzt z.B. 7 Euro statt 3,50 Euro Zuschuss. Soweit klingt das erst mal gut – doch es gibt einen Haken: Studierende mit Semesterticket bleiben von diesem System, das die im Landkreis angebliche nicht finanzierbaren Nachtbusse ersetzen soll, weiterhin gänzlich ausgeschlossen.
Studierende immens benachteiligt
Immer öfter sind Studierende aufgrund der hohen Mietpreise und der Wohnungsnot im Stadtgebiet gezwungen, in den stadtnahen Landkreisgemeinden zu wohnen. Die dortige ÖPNV-Anbindung lässt aber schon seit Jahren zu wünschen übrig. Während es in der Stadt Würzburg seit kurzem endlich ein gut funktionierendes Nachtbussystem gibt, fährt selbst in stadtnahe Gemeinden wie Waldbüttelbrunn oder Gerbrunn auch am Wochenende nach halb eins kein Bus mehr und unter der Woche wird der ÖPNV vielerorts schon um 22:30 Uhr eingestellt. Die GRÜNE JUGEND Würzburg begrüßt es, dass der Landkreis seine Zuschüsse für das APG-Service-Taxi nun verdoppelt hat. Dies als großen Durchbruch oder Verbesserung für junge Leute zu feiern, halten wir jedoch für scheinheilig, solange Studierende von diesem Angebot ausgeschlossen sind. Welche Personengruppe ist ist denn nämlich, die vor allem unter der Woche um besagte Uhrzeit mit dem Taxi nach Hause fährt? – Studierende.
Wir fordern das Kommunalunternehmen daher auf, dies dringend und umgehend zu ändern! Auch Studierende im Landkreis haben ein Recht darauf, nachts einigermaßen preisgünstig nach Hause zu kommen!
APG-Taxi kann insgesamt nur Übergangslösung sein
Insgesamt kann das APG-Service-Taxi als Einzelmaßnahme aus unserer Sicht lediglich eine Übergangslösung sein, bis es für den Landkreis einen ÖPNV gibt, der gerade jungen Menschen wirklich weiterhilft. Dazu gehört, dass man auch unter der Woche bis 0 Uhr sicher und günstig nach Hause kommen können muss. Hier gibt es dringenden Nachbesserungsbedarf. Zudem ist Taxi-Fahren selbst mit Zuschuss immer noch eine vergleichsweise teure Angelegenheit, die sich gerade junge Menschen, die oft mit sehr wenig Geld auskommen müssen, nicht leisten können. Damit werden Menschen aus dem Landkreis mit geringem Einkommen von vielen Aktivitäten und Veranstaltungen, die sich abends und nachts in der Stadt abspielen, ausgeschlossen. Aus Sicht der GRÜNEN JUGEND Würzburg muss es auch im Landkreis Würzburg einen flächendeckenden, kostengünstigen ÖPNV mit guter Taktung in den Abendstunden geben. Und auch für Nachtschwärmer*innen muss ein Angebot geschaffen werden, das allen Menschen – nicht nur den Inhaber*innen von Zeitkarten – ermöglicht, nach dem Feiern kostengünstig nach Hause zu kommen. Mobilität darf kein Luxusgut sein!